Seit vielen Jahren pflegt die RIS Swiss Section – Deutschsprachige Schule Bangkok eine enge Partnerschaft mit der Sri Sangwan School in Khon Kaen, einer Schule für Kinder mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen. Unsere diesjährige Klassenfahrt stand erneut ganz im Zeichen des Miteinanders, des Lernens voneinander und des Helfens mit Herz.
Montag – Anreise in den Nordosten
Am Montagmorgen startete unsere Reise mit dem Flug nach Khon Kaen. Die Aufregung war gross – nicht nur wegen der bevorstehenden Reise, sondern vor allem wegen der Begegnung mit den Schüler und Schülerinnen der Sri Sangwan School. Nach dem Einchecken im Hotel konnten unsere Jugendlichen am Abend in der nahegelegenen Central Plaza Mall essen gehen, gemeinsam Zeit verbringen und sich auf die kommenden Tage einstimmen.
Dienstag – Kreativität, Begegnung und kultureller Austausch
Ein ganz besonderer Tag begann mit einem kreativen Workshop, den die Partnerschule für unsere Gruppe vorbereitet hatte. Unsere Schüler und Schülerinnen arbeiteten Hand in Hand mit den Kindern der Sri Sangwan School. Ob beim Basteln, Zeichnen oder dem Pflanzendruck auf Tüchern – die Zusammenarbeit erfolgte mit Respekt, Freude und gegenseitiger Unterstützung. Es war berührend zu sehen, mit wie viel Hingabe unsere Jugendlichen halfen, Materialien reichten, Rollstühle schoben und stets ein offenes Ohr hatten.
Im Anschluss besuchten wir gemeinsam das Treasury Museum Khon Kaen – ein Museum, das sich der Geldgeschichte Thailands widmet. Es bietet einen faszinierenden Einblick in die Entwicklung von Währungen, Zahlungsmitteln und Münzprägung in Thailand. Unsere beiden Schülergruppen – mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen – tauchten gemeinsam in die Geschichte ein: Von den frühen Muschel- und Metallwährungen bis zu den heutigen Banknoten, die thematisch auch königliche Symbole und nationale Werte widerspiegeln.
Besonders schön: Die Museumsführung wurde so gestaltet, dass alle teilnehmenden Kinder mit einbezogen wurden. Unsere Jugendlichen halfen ihren Partner:innen, Exponate zu erreichen oder zu ertasten. Es war ein lebendiges Lernen, bei dem Teilhabe und Inklusion nicht nur Schlagworte waren, sondern aktiv gelebt wurden.
Mittwoch – Lernen voneinander
An diesem Tag wurden unsere Jugendlichen selbst zu Lehrerpersonen: Sie übernahmen in Kleingruppen den Unterricht an der Sri Sangwan School. Themen wie Farben, Jahreszeiten, Lieblingsgerichte oder einfache Mathematikaufgaben wurden spielerisch und auf Englisch vermittelt. Dabei wurde deutlich, mit wie viel Empathie, Geduld und Kreativität unsere Schüler und Schülerinnen arbeiteten.
Viele von ihnen konnten zeigen, was in ihnen steckt – und bei manchen entstand der erste Funke für eine mögliche berufliche Zukunft im sozialen oder pädagogischen Bereich.
Am Nachmittag bereiteten die Schüler und Schülerinnen beider Schulen ein gemeinsames Bühnenprogramm für die bevorstehende Feier vor. Es wurde getanzt, geprobt, gelacht und gestaunt – ein echtes Gemeinschaftserlebnis.





Donnerstag – Einsatz und Feierfreude
Am Vormittag standen sportlich-digitale Aktivitäten auf dem Programm: Beim eSports-Turnier traten die beiden Schulen gegeneinander an. Es wurde angefeuert, mitgefiebert und fair gespielt.
Parallel war ein Teil der Gruppe unterwegs, um dringend benötigte Spendenartikel zu besorgen:
🧼 Putzmittel, 🍽️ Besteck, 🪥 Zahnbürsten, 🧷 Windeln, 💊 Medikamente – und natürlich auch 🍬 Süssigkeiten und Knabbereien für die grosse Abschlussfeier.
Am Nachmittag feierten wir ein fröhliches Abschlussfest mit Tanzvorführungen beider Schulen, Musik und vielen Gesprächen. Kontakte wurden geknüpft, Telefonnummern getauscht – und mehr als einmal strahlten die Gesichter.
Freitag – Mit einem vollen Herzen zurück nach Hause
Nach einer letzten gemeinsamen Frühstücksrunde hiess es Abschied nehmen. Der Rückflug nach Bangkok erfolgte am Mittag – mit vielen Erinnerungen im Gepäck und dem sicheren Gefühl, dass diese Reise mehr war als nur eine Klassenfahrt.
Fazit – Mehr als eine Reise
Wir Lehrerpersonen sind ausserordentlich stolz auf unsere Schüler und Schülerinnen. Sie waren aufmerksam, hilfsbereit, einfühlsam und respektvoll. Sie haben nicht nur unterstützt, sondern Verbindungen geschaffen, Verantwortung übernommen und Grenzen überwunden – menschlich, sprachlich, kulturell.
Diese bunte Truppe hat nicht nur mitgedacht, sondern mitgefühlt. Und genau deshalb bleibt uns diese Woche in Khon Kaen in so besonderer Erinnerung: Als eine Woche mit Herz.